Bereits zum zweiten Mal hieß Sitzungspräsident Julian Huhn, diesmal als Beachboy, die Narrenschar an Bord der MS Dichtelbach willkommen. Die Boardingpässe hatte das Publikum bereits gelöst und schon konnte es losgehen – auf große Fahrt. Anschließend begrüßte er seine Besatzung, den Elferrat.
Allen voran den Kapitän, Elmar Schulze Veltrup, mit dem er dann das Traumschiff durch die Sitzung steuerte.
Erster Akt des Abends war die Schwarz-rote Funkengarde (Trainerinnen: Sina Pastoriza und Michelle Schäfer) des TuS Dichtelbach, die für ihren professionellen Auftritt tosenden Applaus erhielt. Nach Begrüßung der Ehrengäste und Gastelferräte stellte Julian Huhn ernüchtert fest, dass er in diesem Jahr gar kein Prinzenpaar empfangen durfte und nutze spontan diese Gelegenheit um mal in eigener Sache Werbung zu machen. Somit rief er, als Mitglied des dynamisch, lustigen, partyfreudigen
Dichtelbacher Elferrats auf, dass doch für die nächste Session ein führungsbewusstes, lebensfrohes, offenes Paar gefunden werden müsse, um unter anderem weiterhin den Fortbestand des
morgendlichen Eierbackens zu gewährleisten. Bewerbungen nimmt der TuS Dichtelbach ab sofort entgegen.
Auch Jugend darf nicht fehlen
Im Anschluss daran folgte das Dichtelbacher Musikkaffee, vertreten durch Andrea und Frank Henn. Durch ihren Musikvortrag brachten sie das Publikum in Sachen Greta Thunberg, Männer im Baumarkt „während draußen die Frau parkt“ und über die Bürokratie in der neuen VG Simmern Rheinböllen –
„einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars“ – auf den neusten Stand. Nach ihrem Debüt im vergangenen Jahr, durfte auch der Dichtelbacher Fastnachtsnachwuchs „Die zwei vom Jugendelferrat“ nicht fehlen. Engel Jan Steyer und Teufelchen Kiana Hill ließen anfangs kein gutes Haar aneinander. Als „breitgetretener Wolkenschmuck“ oder „Affenarsch“ wurden Vor- und Nachteile von Himmel und Hölle abgewogen. Im Himmel kann man fliegen und auf Wolken liegen, trifft man Ärzte, Nonnen und Feuerwehr, lauter gute Leute und Chruschtschow beim GoCart-Rennen.
In der Hölle sind dagegen Kartenspiel und wilde Weiber die Zeitvertreiber. Durch’s Feuer ist‘s auch immer warm. Doch am Ende nähern sie sich an: „Was ihr auch tut, ihr Rasselbande. Bei einem von uns, da werdet ihr lande‘.“ Ein tobender Applaus bestätigte das Duo. Der Orden der Rhein-Zeitung wurde zum Zeichen der Dankbarkeit für seine jahrelangen Dienste in
der Gemeinde und auch als 2. Vorsitzender des TuS Dichtelbach Martin Huhn verliehen. Es steht außer Frage, dass ihm das Wohl der Bürger stets am Herzen lag und alle die letzten Jahre extrem viel Spaß mit ihm hatten. Martin bedankte sich und sagte, dass es ihm eine große Ehre sei und er es auch als eine sehr schöne Zeit empfand, aber dass irgendwann mal alles zu Ende geht…
Nun wurde es romantisch in der Römerhalle zu Dichtelbach. „Lovecoach“ Jule Conrad-Allard stand dem Mäuseturmwärter Stefan Korn in Sachen Liebesberatung zur Seite. Mit seinem rosa
Trainingsanzug erinnerte dieser an Cindy aus Marzahn. Nervös und unentwegt spielte er an seinem Reißverschluss und interpretierte die Tipps des Lovecoachs recht eigenwillig, jedoch zur Freude des Publikums. Trotz seiner überragend positiven Eigenschaften als reinlicher und sparsamer Vertreter
des männlichen Geschlechts, blieb dann abschließend doch fraglich, ob alleiniges „Bauch rein, Brust raus, der Kopf ist gestreckt und die Arme pendeln locker am Körper“ wirklich ausschlaggebend für die freudige Beendigung des Singledaseins ist.
Zucker & Zimt (Armin Tries, Mike Alt und Peter Graßmann) luden die Narrenschar in ihre Stammkneipe „Zum haarlosen Engel“, auf einen – gewohnt witzigen – Plausch unter Männern ein. Sie
tauschten sich bei Bier und Schnaps über Schwiegermütter, Schuhcreme, Bockwurst, Wandern und so manch andere Sorgen aus und kamen immer wieder zu der gleichen Erkenntnis: „Säufst du, stirbst du, säufst du nicht, stirbst du auch“. In diesem Sinne – dann mal: Prost auf Zucker und Zimt!
Kultsängerin Maria Schrod sorgte daraufhin für schunkelnd ausgelassene Stimmung im Saal.
Chaostruppe zeigt nackte Haut
Für Julian Huhn war es mal wieder an der Zeit, die nächste Ehrung vor zu nehmen und seinem Elferratskollegen, Patrick Starck, den Volksbank-Orden zu verleihen. Er dankte ihm, dass er seit
nunmehr 21 Jahren dem Dichtelbacher Elferrat beiwohnt und immer mittendrin – statt nur dabei – ist.
Mit Whisky, Kilt und Dudelsack zog die direkt aus Schottland eingeflogene Argenthaler Chaostruppe – unter der Leitung von Maria Ziegemann und Laura Juber – ein. Ob es nun die mit Bravour gemeisterten Tanzeinlagen, Flyer und Hebefiguren oder die nackte Haut der gut trainierten Männerbeine unter den kurzen Kilts waren, die Dichtelbach – am Fuße der kalten Hunsrück Highlands – ganz schön ins Schwitzen brachte, vermag nun jeder für sich entscheiden. Auch in diesem Jahr sorgten die Akteure des Argenthaler Männerballetts, wie auch bereits schon in den vergangenen Jahren, für super Stimmung im Saal.
Schnell merkte Melanie Müller, von den Dichtelbacher Vorstadt-Möhnen, dass es beim Onlinedating gar nicht so einfach ist, DEN Bachelor zu finden. Nach Drücken des Livebuttons erschienen
verschiedene Kandidaten aus Tinder, Parship und „Ein Heim für Tiere“ auf der Bühne. Doch der „körperbewusste Prachtkerl im besten Alter“, „Country Rudi“ oder der „wilde Hirsch“ sollten es
einfach nicht sein. Aber – es gab doch noch ein Happy End – denn Melanies Herzblatt war, wie konnte es bei diesem dem Motto auch anders sein, der Kapitän der Weltmeere.
Last – aber definitiv nicht least – ging der letzte Dichtelbacher Sonderorden an Heike Stauer. Ihr wurde für ihren unermüdlichen Einsatz und die bereits 4jährige Tätigkeit, als Vorsitzende des TuS
Dichtelbach, gedankt. Um auch weiterhin zu ihrem geistigen und körperlichen Wohlbefinden beizutragen, wurde Heike ein kleines Präsent überreicht. Einen Schwimmring, dass sie sich, auch
wenn die See mal rauer ist, stets über Wasser halten kann, eine Flasche Küstennebel, wenn sie gerade mal keinen klaren Kopf bewahren muss und eine Dose Hering. Auch hier hofft der Elferrat
noch auf viele weitere Vorstandsjahre und verabschiedete Heike mit einem dreifach donnernden Helau von der Bühne.
Um die Überwinterung der Sackmakrelen auch im 14. Jahr ihres Bestehens zu gewährleisten, begab sich die gleichnamige Kultgruppe der Dichtelbacher Sitzung ganz „Baywatch-like“, als Beach Boys, in wärmere Gefilde. Mit roten Rettungsbojen lieferten sie mit einer tollen Tanzperformance zu „I need a hero“ und „Inselverbot“ so richtig ab. Tolle Leistung, der Dichtelbacher Beach-Heroes, denen, unter der Leitung von Sina Pastoriza, in den kommenden Jahren definitiv mal kein Bühnenverbot erteilt
wird.
Als krönenden Abschluss entführte Exception, das Dance-Team des TuS Dichtelbach, das Publikum in die schillernde Welt der erfolgreichsten Band der Musikgeschichte: ABBA. Zu „Mamma Mia“ und „Dancing Queen“ brachte die Gruppe die Halle erneut zum Beben.
Nachdem beim Finale nochmal alle Aktiven auf der Bühne standen, begann die After-Show-Party bei der die Tanz- und Party-Band „Die Wilddiebe“ für ausgelassene Stimmung sorgte und so manchen Dichtelbacher Narren dazu bewegte das Tanzbein auf dem Parkett zu schwingen.
In Hannover möchte ich gerne etwas von der Dichtelbacher Fastnacht/Kappensitzung sehen,
auch vom Sport des TuS Dichtelbach, wäre das möglich?
Zur ersten Kappensitzung nach 1945, wohl Anfang der 50ziger Jahre, bastelte ich für den Elferatspräsidenten, August Bast (Onkel August), das Narrenzepter.
So gesehen, habe ich etwas zur ersten Kappensitzung des TuS Dichtelbach beigetragen!
Stimmt zwar, ist aber spaßig gemeint.
Gruß
Manfred Keller